Die Malerei ist eines meiner wichtigsten, künstlerischen Ausdrucksformen. Hierbei zählt für mich die unmittelbare Auseinandersetzung mit dem malerischen Aspekt. In diesem Fall; mit dem malerischen Auftrag von Ölfarbe auf Leinwand. Dieses „malerische Tun“ reflektiert gleichzeitig den Entschluss dem Wert der Malerei eine unmittelbare Bedeutung einzuverleiben.
Meine Arbeiten wirken pastos und etwas grob, hierbei war mir wichtig, das Habtische Bewusstsein anzusprechen. Die Dinge sind nicht flach, sondern in ihrer räumlichen Dimension zu sehen. Wichtig ist mir dabei das Material, die Farbe selbst. Durch betont kurze Pinselstriche und kontrastierte, flächige Strukturen erziele ich eine authentische Form der Bildübertragung.
Als Malereiskizze verwendete ich computergeneriertes Bildmaterial alter Modefotografien und eigenen Fotos, welches ich bis zur gewünschten Unkenntlichkeit manipulierte.
Der Ort des Geschehens ist ein voll ausgestattetes Büro in einem Gemeinschaftsbürohaus, welches ich für zwei Monate als Atelier 1, als ein Büro für Kunst umfunktionierte. Dabei habe ich die Einrichtung komplett belassen, und die gesamte Fläche mit Folie ausgelegt. In dieser Zeit untersuchte ich die Bürokultur, kleinerer Geschäftsleute. In einem Büro erlebt man einen auf Funktion und Kompetenz ausgerichteten Alltag, dieser besteht aus Ehrfurcht, Verantwortung, Entscheidung und Performance.
Diese Kennzeichen der Bürokultur gehört heute zu jedermanns Alltagskultur. Unter dem Sammelbegriff Büro versteckt sich eine gesamte Managementkultur. Für mich hat sich hierbei die Frage gestellt, was hat darin Kunst überhaupt noch zu suchen?
Zur Beantwortung dieser Frage entstand eine Malerei- und Grafikserie mit dem Titel: "BüroKunst 2004"