In der Form des geschütteten Farbauftrages untersuchte ich die Möglichkeit des Zufälligen dieser Technik. Jackson Pollock hatte die Malerei darin revolutioniert indem er das dripping erfand. In seiner Behauptung sind die Farbtropfen in keiner wahllosen Systematik auf die Leinwand aufgetragen worden, sondern in der Form eines rhythmischen Bewegungsablaufes. Diese rhythmische Bewegungsablauf ist vorprogrammiert und lässt jegliche zufällige Handlung außen vor. Nur allein die individuelle, psychische und physische Konstitution des Urhebers ist von unterschiedlicher Bedeutung.
In diesem Fall prägt der Charakter das Bild. Meine zu untersuchenden Ansätze gehen von einer anderen Standpunkt aus, die kulturelle Bedeutung des Ornamentalen in der geschichtlichen Rezeption fanden weniger den Bezug zu einer individuellen Loslösung des Ornamentes, sondern in dem soziokulturellen Status des Ornamentes selbst. Das Ornament ist einer der ältesten Formen der Darstellung, sowohl in der Kunst- und Architekturgeschichte. In der Moderne fand das Ornament keinerlei Status mehr und verschwand in der Theorie von Architektur und Kunst. Allmählich drängt sich das Ornamentale zurück in das soziokulturelle Bewusstsein und scheint heute in Form von einer Flut von eigenständigen Debatten neue Strukturen zu gewinnen und herauszubilden. Ich gehe auf diese neu geführten Diskurse, über das Ornament in Form von künstlerischer Interpretation, darauf ein.